LAUTERBACH. Die politischen Planungen für die nächsten zwölf Monate bis zur heißen Phase des Kommunalwahlkampfes im März 2021 standen im Mittelpunkt einer Gremiensitzung der Lauterbacher CDU-Fraktionsführung mit der Parteispitze. Dabei war auch die Bürgermeisterwahl am 26. April, bei der der von der Union unterstützte Amtsinhaber Rainer-Hans Vollmöller erneut antritt im Zentrum der Beratungen, erläutern Stadtverbandsvorsitzender Uwe Meyer und Fraktionschef Felix Wohlfahrt. In den kommenden Wochen und Monaten würden nun viele Ideen und Vorschläge auf die Bürgerinnen und Bürger zukommen, die seriös beraten und beurteilt werden müssten.
Der jüngste öffentliche Vorstoß der Lauterbacher Grünen, ein neues Verkehrskonzept zu erarbeiten, verwundert allerdings die CDU-Spitze. Schließlich hätten die Grünen im Oktober einen entsprechenden Antrag von ihnen wieder im Rahmen einer öffentlichen Ausschusssitzung zurückgezogen, nachdem sie feststellen mussten, dass ein wie auch immer geartetes Verkehrskonzept von niemanden bestellt wurde. Dies, so CDU-Fraktionsvorsitzender Felix Wohlfahrt, sei auch nicht notwendig, da etwa das beauftragte Radwegekonzept öffentlich in einer Bürgerversammlung interessierten Bürgern vorgestellt wurde. Auf Antrag der CDU wurde hingegen der Magistrat betraut, ein einheitliches Beschilderungskonzept als Leitsystem für Fußgänger, Radfahrer sowie den fließenden Verkehr erarbeiten zu lassen. Die Verkehrspolitik in Lauterbach werde daher kontinuierlich überprüft und angepasst, wie etwa die Änderung der Verkehrsführung am Marktplatz vor einigen Jahren. Für die CDU stehe aber fest, dass die parkgebührenfreie Innenstadt ein zentrales Element der Lauterbacher Kommunalpolitik bleibe. Kunden hätten bei der Umfrage des Kölner Instituts für Handelsforschung (IFH) im Jahre 2016 insbesondere die kurzen Wege in der Innenstadt als Positivbeispiele herausgestellt. Die Grünen zeichneten leider ein Bild der Innenstadt mit Leerständen, was so nicht richtig sei. Wie in vielen anderen Kommunen vergleichbarer Größe habe es Veränderungsprozesse gegeben, die Grünen vernachlässigten bei ihrer pauschalen Kritik auch, dass in den letzten 20 Jahren die Digitalisierung und der Online-Handel dem Einzelhandel schwer zugesetzt habe, betont Wohlfahrt. Gerade aus diesem Grund müsse man den Einzelhändlern eher beistehen und diese unterstützen, als die Geschäftsleute und deren Kunden mit möglichen urbanen, großstädtischen Gedankenspielen und Verboten zu verunsichern. Die Politik werde den neu gegründeten Stadtmarketingverein bei all seinen Bemühungen unterstützen. Die Steigerung der „Aufenthaltsqualität“ in der Innenstadt werde zudem mit den von CDU und FDP initiierten und von der Stadtverordnetenversammlung mit großer Mehrheit beschlossenen „Hessenkassen-Maßnahmen“, angepackt. In Lauterbach sei gerade durch private Investoren oder etwa durch die Rathaus-Sanierung viel erreicht worden, was jetzt durch Wahlkampfgeplänkel nicht wieder schlecht geredet werden sollte, mahnt die Union. Die Verwaltungsspitze im Rathaus mit Bürgermeister Vollmöller und dem ehrenamtlichen Wirtschaftsdezernenten Lothar Pietsch sowie die Mehrheitsfraktionen aus CDU und FDP stehen hinter den Gewerbetreibenden. Die inhaltliche Konzeption des Kommunalwahlkampfes in Lauterbach, aber auch erste personelle Überlegungen für den März 2021 werden Thema einer Klausurtagung der Lauterbacher Union Anfang März in Rotenburg an der Fulda sein, berichtet CDU-Stadtverbandsvorsitzender Uwe Meyer. Die gut 25 Teilnehmer aus Fraktion und Parteivorstand werden dort die kommunalpolitischen Schwerpunkte für die nächsten sechs Jahre in Bezug auf die wirtschaftliche und städtebauliche Entwicklung Lauterbachs und seiner Ortsteile legen. Die CDU stellt aktuell in Lauterbach 14 Stadtverordnete, darunter Stadtverordnetenvorsteherin Marlene Aschenbach, und drei ehrenamtliche Magistratsmitglieder, darunter Ersten Stadtrat Lothar Pietsch. In der Kreispolitik ist der Stadtverband mit sechs ehrenamtlichen Kreistagsabgeordneten und Kreisausschussmitgliedern sowie dem hauptamtlichen Ersten Kreisbeigeordneten, CDU-Kreisvorsitzendem Dr. Jens Mischak, vertreten.