Europaabgeordneter Michael Gahler (CDU): Warnung vor Populisten und Putin - Neujahrsempfang der Lauterbacher CDU mit Schwerpunkt Außen- und Europapolitik – Neue Spitze der Vogelsberger Union zu Gast
LAUTERBACH. Eine klare Warnung vor dem Wählen rechtspopulistischer Parteien sprach der CDU-Europaabgeordnete Michael Gahler beim Neujahrsempfang der Lauterbacher CDU aus. Wer solche Parteien ankreuze, der wähle den russischen Aggressor Putin, verdeutlichte der Außenpolitiker der Fraktion der Europäischen Volkspartei (EVP) im Europaparlament bei dem Treffen im Lauterbacher Posthotel Johannesberg.
Vor vielen Gästen aus Vereinen, Verbänden und Firmen konnte CDU-Fraktionsvorsitzender Felix Wohlfahrt auch zahlreiche Vertreter der Kreispartei und auch der Landesebene begrüßen. Durch die gewonnenen Wahlen vom 8. Oktober und in der Folgezeit hätten sich bei der Vogelsberger und Lauterbacher CDU deutliche Veränderungen ergeben. So sei der CDU-Kreisvorsitzende und aktuelle Erste Kreisbeigeordnete Dr. Jens Mischak mit Wirkung zum Juni zum Landrat des Vogelsbergkreises gewählt worden. „Gleich im ersten Wahlgang, und dann mit so einem hohen Ergebnis“, wurde herausgestellt. Weiter wurde Michael Ruhl Staatssekretär und Jennifer Geißler als Nachfolgerin Landtagsabgeordnete. Wohlfahrt konnte somit die gesamte Spitze der Vogelsberger CDU ergänzt um Kreistagsfraktionsvorsitzenden Dr. Hans Heuser (Mücke) und CDU-Kreistagsfraktionschef Stephan Paule (Alsfeld) sowie Kreisstadt Bürgermeister Rainer-Hans Vollmöller, dem das Schlußwort traditionsgemäß zustand, begrüßen. Mit Michael Ruhl stelle die Vogelsberger Union erstmals ein Mitglied der hessischen Landesregierung, stellte Wohlfahrt heraus.
Gastredner Michael Gahler, der eine Attaché-Ausbildung beim Auswärtigen Amt absolvierte, erinnerte an den Beginn des russischen Angriffskrieges vor zwei Jahren, am 24. Februar 2022, der Europa grundlegend verändert habe. Auch wenn man feststellen müsse, dass Deutschland nach den USA der größte Material- und Waffenlieferant für die Ukraine sei, so frage man sich, warum Kanzler Scholz und die ihn tragenden Fraktionen sich so vehement weigerten, der Ukraine den angefordertem Marschflugkörper „Taurus“ zu liefern, so Gahler. Dem russischen Staatschef Putin gehe es nicht nur um die Ukraine, alle ehemaligen Ostblockstaaten hätte er im Blick, warnte der gelernte Diplomat.
Er selbst besuche in der kommenden Woche zum sechsten Mal seit dem russischen Angriff die Ukraine, zu der er schon seit langem eine enge Beziehung habe. Der CDU-Politiker aus Hattersheim (Main-Taunus), der seit 1999 dem Europarlament angehört, erläuterte die historischen Hintergründe bezüglich der Ukraine. Dieses Land habe schon während des Zweiten Weltkrieges unter deutscher Besatzung und, dies müsse man ansprechen, auch unter schlimmsten Gräueltaten gelitten. Mit Blick auf die amerikanischen Präsidentenwahlen sei es erforderlich, den europäischen Verteidigungsbeitrag grundlegend zu erhöhen.
Der Hamas-Überfall auf Israel im Oktober sei ein schlimmes Kapitel und es sei wichtig, dass Deutschland ein klares Bekenntnis für die Existenz des Staates Israel einfordere. Bei der Verteidigung Israels gebe es nur ein „Ja“ und kein „Aber“, betonte Gahler, der zusammen mit seinem Abgeordnetenkollegen Sven Simon die Kandidatenliste der CDU-Hessen zur Europawahl am 9. Juni anführt.
Mit dem 28jährigen Lukas Kaufmann aus Wartenberg-Landenhausen und dem 27jährigen Alexander Reinsch aus Alsfeld stehen zwei junge Vogelsberger auf dieser Kandidatenliste, allerdings auf weniger aussichtreichen Plätzen, erläuterte Gastgeberin Jennifer Gießler als CDU-Stadtverbandsvorsitzende und seit gut einem Monat frischgebackenes Mitglied des Hessischen Landtags.
Jennifer Gießler (30) erläuterte in ihren Begrüßungsworten, wie es dazu kam, dass durch die Berufung des zunächst im Oktober direktgewählten Wahlkreisabgeordneten Michael Ruhl (Herbstein) durch Ministerpräsident Boris Rhein zum Landwirtschafts- und Umweltstaatssekretär sie nun direktgewähltes Mitglied des Hessischen Landtags wurde. Sie hoffe, dass die gute Atmosphäre der Vogelsberger CDU-SPD-Kreiskoalition eine Blaupause für die schwarz-rote Landeskoalition im Hessischen Landtag werde.