CDU-Lauterbach: Neubau der dritten Kindertagesstätte „Abenteuerland“ am Sportfeld beim Freizeitzentrum zwingend

Unionsfraktion besuchte Kindertageseinrichtung „Villa Kunterbunt“ im Rudloser Weg

LAUTERBACH. Bei der abendlichen Besichtigung der Kindertageseinrichtung „Villa Kunterbunt“ im Rudloser Weg wurde allen Mitgliedern der CDU-Fraktion deutlich, dass der Name der Einrichtung zu 100 Prozent auf das alte Gebäude passt, welches vor mehr als 100 Jahren durch die Familie Riedesel als erster „privater“ Kindergarten im Lauterbacher Stadtgebiet betrieben wurde. „Das Gebäude hat noch den gleichen Charme, den es vor knapp 60 Jahren hatte, als ich hier in den Kindergarten gegangen bin“, stellte Stadtverordnetenvorsteherin Marlene Aschenbach verblüfft fest.
Die Leiterin Astrid Schalla-Klingenhöfer (zweite von rechts) informierte die Lauterbacher CDU über die Situation in der Kindertagesstätte „Villa Kunterbunt“ im Rudloser Weg:
Unter der Leitung von Astrid Schalla-Klingenhöfer sowie Michaela Caspar-Merle als zuständige Mitarbeiterin im Fachbereich der Stadtverwaltung machten sich die Teilnehmer der CDU-Fraktion einen Eindruck der Einrichtung mit derzeit 95 Kindern, die in vier Gruppen durch 11 Erzieherinnen pädagogisch betreut werden. Vier Gruppen seien seit dem Jahr 2015 nur mit Ausnahmegenehmigung zugelassen. Im Falle eines Neubaus soll die Villa Kunterbunt wieder auf drei Gruppen reduziert werden. Denn durch die Infrastruktur und die Aufteilung der Räumlichkeiten im Gebäude auf drei Etagen lasse sich die Betreuung der Kinder nur mit erhöhtem Aufwand bewerkstelligen, so die Leiterin der Kita, Astrid Schalla-Klingenhöfer. So können in der Einrichtung etwa Kinder mit Körperbehinderungen nicht betreut werden, da keine Barrierefreiheit gewährleistet sei. Grund für den geplanten Neubau sei die vorhandene Warteliste von über 70 Kindern für die Kindergärten in der Kernstadt (Evangelisch – integrative KiTa im Holunderweg sowie die städtischen „Lauterstroche“ in der Beethovenstraße und „Villa Kunterbunt“ im Rudloser Weg). In der „Villa Kunterbunt“ gäbe es im laufenden Kindergartenjahr eine Warteliste von 33 Kindern und für das kommende Jahr sogar von 44 Kindern, erläutert Michaela Caspar-Merle die aktuelle Zahlenlage. Dies sei unter anderem auf einen merklichen Zuzug aus dem Rhein-Main-Gebiet sowie aus dem hohen Vogelsberg zurückzuführen. Durch die verabschiedete Betragsfreistellung zum Kindergartenjahr 2018/2019 stelle sich nach und nach ein höherer Bedarf an der Nachmittagsbetreuung samt der Essensversorgung ein, wurde berichtet. Derzeit sind 32 Kinder mit Mittagessen gemeldet, die in beengten Verhältnissen dieses gemeinsam - aufgeteilt auf verschiedene Räume - einnehmen. Zusätzlich stelle sich noch das Problem der Personalgewinnung, da auch in dieser Einrichtung die Leitung mit „Rekrutierungsproblemen“ zu kämpfen hat, bedingt durch befristete Verträge und dem fehlenden Angebot an Vollzeitstellen. Zum Abschluss der Besichtigung und des Fachgespräches im Rudloser Weg fasst CDU-Fraktionsvorsitzender Felix Wohlfahrt zusammen: Es ist Handlungsbedarf aufgrund fehlender Raumkapazitäten im Rudloser Weg vorhanden. Damit die Warteliste abgebaut werden könne und die vorhandenen Einrichtungen, wie eben die Villa Kunterbunt, wieder entlastet werden könnten, sei die Entscheidung über den Neubau mit einem Investitionsvolumen von rund 3,5 Millionen Euro im Mai in Stadtparlament zu treffen. Entsprechende Konzepte mit drei verschiedenen Varianten seien bereits durch ein Fachbüro im Februar vorgestellt worden, hebt Wohlfahrt hervor. Für CDU sei klar, dass sich mit der Umsetzung eines Neubaus die Betreuungsmöglichkeiten in der Kreisstadt deutlich verbesserten, wenngleich die Rekrutierung von geeignetem Betreuungspersonal weiterhin eine herausfordernde Aufgabe bleiben werde.